Das Musizieren mit der 1973 neuformierten „We all“ brachte es mit sich, dass meine kompositorische Tätigkeit zunächst auf Instrumentalstücke zielen musste. Das anfangs durchaus eingeschränkte Instrumentarium der Band erzwang nachgerade einen Stil mit markanten Keyboardriffs als Basis, darüber eine Querflöte als Lead-Instrument. Hinzu kam ein gezieltes Experimentieren mit ungewöhnlicheren Taktarten (5/8, 7/8). Die 1977 eingespielte und 1979 veröffentlichte LP „Schattenspiele“ versammelt die wichtigsten der in diesem Rahmen entstandenen Stücke. Sie zeichnen sich durch eine überwiegend meditative Ausrichtung und durch spezifische Klangfarben aus; auf YouTube werden ihnen zudem „some nice laid back tunes“ und „a nice overall psychedelic touch“ bescheinigt.
Keimzelle der Kompositionen ist A1 „Nach dem Regen“, wo einige der genannten musikalischen Prinzipien paradigmatisch verwirklich sind. Dass wir mit diesen Prinzipien ein serielles Muster entdeckt hatten, mag man dem Titel von B3 „And so on“ ablesen. Nebenbei: Der Untertitel „Meditationen in G-Moll“ ist etwas irreführend; im Regelfall verwendeten wir die dorische Skala.
Im Laufe der Jahre war das Instrumentarium deutlich erweitert worden: Ein zusätzliches Keyboard übernahm zumeist den Bass, so dass ich für Gitarrenparts frei wurde, und sehr früh hatten wir einen der damals revolutionären MiniMoog-Synthesizer erworben. Insgesamt wurde dadurch eine erfreuliche Klangvielfalt erzielt.
Für die Studioaufnahmen konnten wir den herausragenden tschechischen Musiker Hanuš Berka gewinnen: Er war nicht nur deren künstlerischer Leiter, sondern spielte selbst bei zwei Tracks mit. Hanuš war in jenen Jahren mein musikalischer Mentor; ich verdanke ihm viel.
Tracklist:
A1 Nach dem Regen
A2 7/8 15
A3 Humpfdraaz
A4 A Certain Kind of Sadness
A5 Schattenspiele
B1 Blossom in the Woods
B2 What a Feeling
B3 And so on
B4 Altweibersommer
B5 Silent Meditation
Erschienen im ©itonmusik Verlag
Nach dem Regen:
Schattenspiele:



